Barnstorfer Wald. Ich sitze eine Zollstocklänge von den Chormitglieder vor und neben mir entfernt auf meiner neuen Thermodecke. Es ist die 9. Probe des CELEBRATE Rock Pop Gospel Chors im Sommersemester 2020 und doch ist alles anders. Corona hat auch uns fest im Griff. Mit dem Shutdown ab März war für uns kein normaler Semesterstart mehr möglich. Doch wir wären nicht CELEBRATE, wenn uns das aufhalten könnte. Wir gründeten den „Chorona“ und wurden ein Chor-on-a-mission. Unsere Planungstreffen verlegten wir in die virtuelle Welt und beschlossen darin, dass wir zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaft zunächst Online-Proben anbieten werden. Unsere Stimmgruppenleiter sowie unser – extra für die Proben geklonter – Chefdirigent Maddin haben insgesamt acht Online-Proben auf die Beine gestellt, in denen sie uns Lieder des letzten Semesters sowie „neue“ Lieder beigebracht haben. „Neu“ in Anführungszeichen, weil wir unser 20. Jubiläumsjahr haben und deswegen traditionell nur Lieder aus vergangenen Semestern singen.

 
Mit freudiger Erwartung, was wir auf der Chorfahrt alles erleben werden, stiegen wir am 22.11.2019 mit der zweiten Reisegruppe des Chors in den Zug nach Binz zur Jugendherberge. Wir wussten natürlich, dass wir eine ganze Menge singen und nicht besonders viel schlafen werden, aber ansonsten waren wir völlig ahnungslos, was da auf uns zukommen würde. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Stefan für die schöne Überraschung, diesen Blog schreiben zu dürfen. Unsere Begeisterung konnte man uns förmlich ansehen. ;)

Zufälligerweise haben wir während der Zugfahrt schon Annalena kennengelernt, mit der wir uns später ein 6er-Zimmer geteilt haben. Überhaupt waren wir auch sehr zufrieden mit unserer Zimmeraufteilung, da wir uns alle echt gut verstanden haben. In der Jugendherberge angekommen, in welcher der Chor dieses Jahr übrigens bereits zum 10. Mal war, ging es nach Bezug der Zimmer und dem Abendessen auch schon los mit der ersten Chorprobe.

Voller Erwartung auf ein ereignisreiches Chorwochenende steigen wir gegen 17 Uhr in den Zug Richtung Teterow. Nach ein paar Umwegen, durch welche wir die Gelegenheit bekamen, das Dorf genauer kennenzulernen, kamen wir pünktlich zum Abendbrot in der schönen Jugendherberge, welche an einem idyllischen See gelegen war, an. Nach der ersten abendlichen Probe erklärte uns das Spieleteam das Klammerspektakel, welches schon am ersten Abend eskalierte, aber eine tolle Gelegenheit war, die ersten Hürden des Kennenlernens zu überwinden. Zusätzlich wurde ein geheimnisvoller Zettel an das Schwarze Brett geschlagen. Auf diesem Zettel wurden alle Opfer des nun auch beginnenden Mörderspiels aufgeführt. Ich, der kleine Ersti, musste als erstes dran glauben. Als nächstes an unserem Kennenlernabend folgte ein spannendes Riff-Off Battle, bei dem es spannend herging. Der Abend konnte dann mit tollen Gesprächen, Gesang und dem ein oder anderen Gläschen ausklingen. 

Seitlich am Gang türmt sich das Buffet gefüllt mit saftigen Muffins, frischen Salaten und knusprigen Pommes. Aus den Boxen dröhnen Bässe und auf der Tanzfläche wird ausgelassen gezappelt. Ganz richtig, wir befinden uns in der „Pumpe“, um unser Abschlusskonzert zu celebrieren.

Bis dahin war es ein weiter Weg und da jeder seinen Chorblog von vorne erzählt, tue ich das heute mal nicht. Wir gehen quasi rückwärts in die Stadthalle und landen samt schwarzem Outfit und Krawatte auf der Bühne. Traditionell endet unser Winterkonzert mit „Dankeschön und auf Wiedersehen“ sowie „Oh Happy Day“. „Engel“ von Rammstein, ein Relikt, welches noch aus der ersten Landeschorwettbewerb-Teilnahme von CELEBRATE stammt, fungiert als Höhepunkt unserer Vorstellung. Zudem enthält unser Set wie immer auch eine obligatorische Nummer von Queen → „Killer Queen“.

18. August 2018, morgens halb zehn in Rostock: Eine Gruppe motivierter Sängerinnen und Sänger, bepackt mit Auftrittskleidung und Verpflegung, macht sich per Zug auf den Weg zum größten Binnensee Deutschlands, nach Waren an der Müritz. Dort angekommen geht es zu Fuß in die Altstadt Warens, die direkt am Hafen liegt. Beim Weg durch die Altstadt kommt bei mir „Klassenfahrt-Feeling“ auf und den Bewohnern, die uns nachschauen, scheinen wir auch nicht alltäglich zu sein. Das Wetter ist traumhaft sonnig und warm mit gefühlten 30°C im Schatten – genau das richtige Wetter für ein gemeinsames Eis-Essen am Hafen, bevor es los geht.

Auch dieses Jahr bekommen wir den vollen Service der Freiwilligen Feuerwehr und werden von der Altstadt zum Auftrittsort gefahren. Der Auftritt findet im „Kurzentrum Waren (Müritz)“ statt. Nach kurzem Einsingen und Soundcheck geht es los. Der Saal ist bis auf einen Platz voll ausgebucht. Als Moderatoren leiten uns Martin und Steffen durch das einstündige Abendprogramm. Mit einem breit gefächerten Repertoire, von Kindheitswünschen einzelner Chormitglieder („Holding out for a Hero“), über „Proud Mary“ bis zum Lied für alle „Ohne dich“, können wir auch dieses Jahr das Publikum begeistern. Als Zugabe singen wir „Aha“ und verabschieden uns mit „Dankeschön und auf Wiedersehen“.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof machen wir noch fix beim Döner-Imbiss halt, bevor es per Zug zurück nach Rostock geht. Für mich, als „Erst-Semestler“ im Chor, war dieser Auftritt eine gute Möglichkeit, neben dem Singen sowohl die Stadt als auch die anderen Chor-Mitglieder besser kennenzulernen und somit auch weitere Schweden-Fans zu finden. Många hälsningar och vi ses.

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