Nachzügler, die erst nach Beginn des Einlasses für AbsolventInnen und Gäste zu uns stießen, robbten in Tarnkleidung auf dem Bauch in den Hintereingang der Kirche, während Moritz, der Späher, vom ''Turm'' aus Ausschau nach Maddin-ähnlichen Geschöpfen hielt.

Nachdem wir uns leiser als uns möglich eingesungen hatten, trat unsere Ansprechpartnerin ein … und verkündete vorsichtig die Hiobsbotschaft: „Ihr seid gleich dran... aber Martin ist nicht da...“

Offene Münder, entgleiste Gesichter und aufsteigende Tränen im Rücken, sammelte sich Thomas und sagte tapfer: „Wir geben uns trotzdem Mühe!“

Ein wenig merkte man uns den Schock wohl an als wir uns vom ungewohnten Klaviervorspiel irritieren ließen und erst über mehrere wenig harmonische Umwege nach gefühlt 10 Takten ins uns doch so bekannte 'Close to you' fanden. Doch nach und nach fassten wir uns und boten in der grandiosen Akustik der Kirche eine wohl würdige musikalische Begleitung der Festveranstaltung.

Das klingt wie ein abschließender Satz, aber passt auf, es passiert noch was:

Vor unserem letzten Beitrag, in den für uns bereitgestellten Stuhlreihen hockend, ging plötzlich ein Raunen durch unsere Reihen. *Trommelwirbel*: Maddin!!! Ach guck! - Da schlich er leise zur Tür herein, im feinen, aber ungebügelten Zwirn, traute sich kaum mehr als einen Meter ins Kirchenschiff hinein, schaute sich unsicher um … und entdeckte seinen grinsenden Chor in der Ecke.

So ein Knaller! Kommt zu seiner eigenen Feier zu spät und verpasst (beinahe) seine Überraschung! Eine Eidesurkunde und Blümchen konnte er zwar nur noch nach Ende der Veranstaltung entgegen nehmen, jedoch nutzte Kalo all ihren Charme und guten Draht zu Rektor und Co und schlug  nur für unseren vergesslichen, gerührten wie wohl auch etwas peinlich berührten Maddin die Erlaubnis für ein zusätzliches Stück heraus.

Lieber Maddin, herzlichen Glückwunsch zum Examen! Dein Chor.