Ein Jahr lang mussten wir darauf warten. Aber am Samstag, den 19. Dezember war es endlich soweit: das gemeinsame Weihnachtskonzert mit dem Kinderchor der Rostocker Singakademie und dem Bläserensemble des Konservatoriums fand in der Heiligen-Geist-Kirche am Margaretenplatz statt. Unter dem Titel „Meine amerikanischen Weihnachtsgeschichten“ führte der Intendant des Rostocker Volkstheaters, Peter Leonard, durch das weihnachtlich bunte Programm, das für jeden Geschmack etwas bereit hielt.
Bereits am Vormittag trafen wir uns in der noch eiskalten Kirche zur Generalprobe, denn schließlich sollte am Abend der Ablauf, jede Position, jeder Auf- und Abgang reibungslos über die Bühne gehen. Als besonders erheiternd sei hier die vom Dirigenten des Kinderchores liebevoll bis ins Detail erdachte ‚Applaus, Applaus‘-Choreographie zu erwähnen, die so manch einen von uns in der Probe noch überforderte, aber – und so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten – beim späteren Konzert ohne größere Verletzungen klappte. Gegen 16 Uhr stürmten dann auch schon die ersten Besucher die Kirche.
Noch eine Stunde, um sich wenigstens stimmlich warm zu machen und auf Position zu gehen – in unserem Fall hieß das, es sich auf der zugigen Orgelempore gemütlich zu machen und die erste Stunde des Spektakels von oben zu beobachten. Stimmungsvoll wurde das Konzert durch Orgelspiel und den Kerzenzug des Kinderchores eingeleitet. Es folgte ein Panorama amerikanischer Weihnachtslieder: von traditionell über klassisch bis schwungvoll gospelig, bekannte und unbekannte Melodien, in jedem Fall aber eine gelungene Mischung, die auch dem letzten Weihnachtsmuffel weihnachtliche Stimmung eingehaucht haben sollte. Zwischendurch erzählte Peter Leonard die ein oder andere Anekdote aus der Kindheit (die Socke in Übergröße ist mir da in besonders guter Erinnerung) und gewährte so einen lebhaften Einblick in Bräuche und Traditionen amerikanischer Weihnacht.
Als der Kinderchor „unser“ Hail Holy Queen und I will Follow Him anstimmte, konnten wir uns nochmal warm schwofen und die Zipfelmützen zurecht rücken. Dann ab auf die Bühne, Oma (die sich heroisch bis in die erste Reihe vorgekämpft hatte und dementsprechend fröhlich winkte) weihnachtlich zulächeln und los ging’s. Unter dem Dirigat unser lieben Karo (der - liebe - Chäf musste sich ja dieses Mal um die Tastenarbeit kümmern) powerten wir in alter Celebrate-Manier unser 3-Lieder-Programm. (Mein persönlicher) Höhepunkt des Abends war das gemeinsame Oh Happy Day mit dem Kinderchor, welches ich am liebsten gleichzeitig aus der Publikumsperspektive miterlebt hätte. Danach Armschwung nach links und nach rechts, nacheinander das Bläserensemble, den Kinderchor, Peter Leonard, die Organistin und uns selbst bejubeln und beklatschen und beim abschließenden O Come, All Ye Faithful höhentechnisch noch einmal alles aus seiner Stimme rausholen.
Fazit: das lange Warten hat sich gelohnt. Ein rundum gelungenes und stimmungsvolles Konzert. Frohe Weihnachten!